Drei besondere Tourismus Schwerpunkte

Neben den verschiedenen Museen im Stadtgebiert, den beiden Museen in Beeck (Flachsmuseum und Europäische Volkstrachtenmuseum) und dem Mühlenmuseum Schrofmühle in Rickelrath, gibt es weitere Anziehungspunkte die nicht sofort ins Auge fallen. Dazu gehört die einst legendäre Rennstrecke der "Grenzlandring" auch die Avus des Westens genannt, zu der bisher drei Bücher veröffentlicht wurden), die Mühlen und die Motten.

Die Mühlen sind heute sogar das Aushängeschild der Stadt, sie darf sich auf jedem Ortsschild mit "Mühlenstadt Wegberg" präsentieren!

Mottenanlagen

Eine der größten Motten-Anlagen im Rheinland befindet sich im Wegberger Ortsteil Arsbeck, der "Alde Berg" am idyllisch gelegenen Raky-Weiher ist den Fachleuten ein Begriff.

Diese alten Erdwerke stammen zumeist aus dem 13. Jahrhundert und waren zunächst Wohnsitz des örtlichen Adels. Vielfach dienten sie mit ihrer Vorburg als erste befestigte Zufluchtsstätte vor Feinden im Mittelalter. Später wurde sie zu festen Häusern oder Burgen, eingebunden in ein Verteidigung- und Festungssystem, das aus Grabenanlagen um die Häuser (wie z.B. Moorshoven, Beeck, Wegberg oder Wildenrath), Wasserläufen, Landwehr,aus Heer- und Hohlwegen oder unterirdischen Gängen bestand.

Im Wegberger Stadtgebiet sind noch 10 Motten sichtbar. so in Gripekoven (die Burg wurde im 14. Jh. geschliffen (d.h. abgetragen), Beeck, Forst, Tüschenbroich und Arsbeck.

Mühlen

Die Wegberger Mühlen an den Bächen Schwalm, Beeckbach, Mühlenbach und Rothenbach prägen mit ihren vorhandenen Mühlenteichen das Landschaftsbild.

Durch die touristische Erschließung  der Umgebung und der Eigeninitiative der Eigentümer wurden die zumeist denkmalgeschützten Bauwerke restauriert. Die vielfach bereits von den Vorbesitzern eingerichteten Gastwirtschaften zu Beginn des 20.Jahrhunderts als Nebenerwerb der Müllerfamilien, wurden zu attraktiven Restaurants mit Biergärten ausgeweitet und wurden nach Stilllegung des Mühlenbetriebes (um 1950 waren sie gegenüber den Großmühlen am Neusser Hafen nicht mehr konkurrenzfähig), zum Haupterwerbszweig.

So entstanden im Naturpark Maas-Schwalm-Nette mehrere Premiumwanderwege. Das Wegberger Stadtmarketing begann 2007 in Zusammenarbeit mit verschiedenen Heimatvereinen und neuen Ideen diese touristischen Möglichkeiten zu nutzen und entwickelte mehrere Mühlenrouten und führte zahlreiche Mühlentage mit sehr guter Resonanz durch. Dazu trug auch das grenzüberschreitende Inter-Reg-Projekt IV bei, das Kulturhistorische Routen ausarbeitete.

An beiden Projekten war ich als Vorsitzender des Historischen Vereins Wegberg und als Mitglied des Vorstandes im Kulturring Wegberg beteiligt.

Grenzlandring

Die heutige Umgehungsstraße um Wegberg und Beeck wurde bereits vor dem zweiten Weltkrieg konzipiert. Der birnenförmig modellierte Ring sollte ursprünglich aus zwei parallel verlaufende Straßen bestehen.

Nach dem Krieg wurde die Betonpiste vom Rheydter Oberbürgermeister Dr. Marcus als Rennstrecke entdeckt. Zusammen mit dem Rheydter Rennfahrer Teddy Vorster und einigen Motorsportclubs wurden die legendären Grenzlandring-Rennen aus der Taufe gehoben. Diese, von 1948 bis 1952 durchgeführten Rennen bis zur Klasse Formel II,, lockten jährlich bis zu 250.000 Zuschauer an.

Durch mangelhafte Sicherheitsvorkehrung kam es im August 1952 zu einem tragischen Unglück mit 13 Toten und über 40 Verletzten, was zur Einstellung der Rennen auf der schnellsten Flachrennstrecke Europas führte.

Nur die Uevekovener Kreuzung spiegelt die alte Verkehrsanbindungen und die Gestaltung der Kreuzungspunkte wider.

In den Jahren 1999 und 2005 fanden Revivals am Ring statt, die an die Geschichte und die Historie des Ringes erinnern sollten. Der bereits damals gemachte Vorschlag eine Erinnerungstafel am Unglücksort aufzustellen, wurde zunächst von der Verwaltung abgelehnt. Im Jahre 2012 dann mittels eines Gedenksteines realisiert.

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